2022 Abschluss Oberklasse

CLAUSTHAL. „Das schönste Jahr vor der Rente“, auch wenn der Spruch immer wieder bemüht wird, hat er nichts von seiner Aktualität verloren. Das Jahr in der Oberklasse der Fachschule für Wirtschaft und Technik ist eine Zeit, in der viel gelernt wird, die aber auch für Erlebnisse, Gemeinschaft und das Knüpfen eines dauerhaften Netzwerks steht. Aktuell wurden neun Absolventen mit dem Titel „Ingenieur“ verabschiedet, die sich zur feierlichen Zeugnisübergabe im Beisein zahlreicher Angehöriger sichtlich über ihren Erfolg freuten. Und dabei war das Jahr an der Schule durchaus nicht leicht gewesen, Einschränkungen durch Corona prägten den Schulalltag. Die für den Zusammenhalt so wichtigen Exkursionen, insbesondere Grubenfahrten in die Werke von K+S konnten erst in den letzten Wochen stattfinden. Genutzt wurde aber auch die Kooperation mit der TU Clausthal, über die die Teilnahme am überaus interessanten „22. Fördertechnischen Kolloquium“ möglich wurde.

Dr. Michael Richter, Direktor der FWT, nutzte die Feierstunde für einen Rückblick und den Ausblick in die Zukunft. Da er 1990 selbst die Oberklasse absolvierte, steht sein Werdegang nicht zuletzt dafür, wie viele Türen sich mit dem Titel „Ingenieur“ öffnen. So denken einige der Absolventen durchaus darüber nach, noch weiter zu studieren. Andere hingegen freuen sich auf ihren festen Job in der Wirtschaft, der zudem genau den persönlichen Interessen (Stichwort „Bergbau“) entspricht. Doch in der Klasse waren auch zwei Nicht-Bergmänner, die hier aber lernten, was Bergbau bedeutet: „Gemeinsam bewegen wir mehr und besser.“ Das lässt sich auch an den durchweg guten Noten ablesen. Aber nicht nur Wissen wurde erworben, sondern auch zahlreiche Kompetenzen, wie Zuverlässigkeit, Durchhaltevermögen, Leistungsbereitschaft, Kooperationsbereitschaft und Teamfähigkeit. Grund genug also, stolz auf das Erreichte zu sein. Dem schloss sich Bergoberrat Andreas Bär vom LBEG (Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie) nur zu gern an. Gestandene Fachleute seien im Bergbau unverzichtbar, auch und gerade in einem rohstoffarmen Land wie Deutschland. Herzlich gratulierte Bär nicht nur zum Zeugnis, sondern auch zum schwarzen Absolventenhut der FWT. Die Farbe schwarz stehe für Seriosität und Ernsthaftigkeit, Attribute, die mehr denn je gefragt seien. Dennoch, ganz so ernst ging es nicht weiter: Unter Jubel der Angehörigen und der Dozenten der FWT warfen die frischgebackenen Ingenieure ihre Hüte fröhlich in die Luft. Und auch das Steigerlied durfte nicht fehlen. Text/Foto: Catrin Kammer, Juli 2022